Genetische Risiken und Resilienzfaktoren bei bipolarer Störung - Susanne Bengesser
Susanne Bengesser, Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Medizinische Universität Graz, 295.000 Euro Fördersumme

Die Psychiaterin und Molekularbiologin Susanne Bengesser von der Medizinischen Universität Graz (Co-Applicants: Nina Dalkner und Eva Reininghaus) und ihr Team untersuchen die Auswirkungen von polygenen Risikofaktoren auf Stress und Depression in der COVID-19-Pandemie. Das klinische Forschungsprojekt spürt neuro-bio-psychologischen und genetischen Ursachen reaktiver psychiatrischer Symptome nach, versucht genetische Risiken für eine COVID-19-Infektion sowie Resilienzfaktoren gegen COVID-19 zu identifizieren und analysiert die Schutzwirkung von Lithium, welches als antioxidativ und potenziell entzündungshemmend gilt.
Um individuelle, reaktive psychische Veränderungen zu erfassen und zu klären, welche Gene damit ursächlich verknüpft sein könnten, wird das klinische Erscheinungsbild von 400 Probandinnen und Probanden mit bipolarer Erkrankung und Kontrollen umfassend beschrieben ("deep phenotyping & genotyping"). Im Anschluss wird die individuelle psychologische Stressbelastung während der Pandemie durch standardisierte psychologische Tests und physiologische Messungen erhoben. Ziel ist es, genetische und psychologische Prädiktoren für COVID-19-Pandemie-assoziierte Symptome zu finden und Präventionsmechanismen zu identifizieren, um das Wohlbefinden von Menschen in Krisensituationen zu stärken.