Arbeitsteilung in Paaren während des COVID-Lockdowns - Caroline Maria Berghammer

Caroline Maria Berghammer, Institut für Soziologie, Universität Wien, 189.619,50 Euro Fördersumme

Caroline Berghammer, lange braune, gewellte Haare, Brille, in hellblauem Wintermantel mit beigem Rucksack vor einer dunklen Fassade

Wie haben Paare im COVID-19-Lockdown Erwerbs- und Familienarbeit neu verteilt? Welche Arrangements in Bezug auf Arbeitsort und Arbeitszeiten an Abenden sowie Wochenenden haben sich herausgebildet? Welche Erkenntnisse lassen sich für künftige Maßnahmen ableiten, um familiäre Belastungen reduzieren zu können?

Die Soziologin Caroline Berghammer und ihr Team von der Universität Wien erforschen Veränderungen in bezahlter und unbezahlter Arbeit bei Paaren in Österreich seit der Zeit vor dem ersten Lockdown. Sie geht der Frage nach, welche Rolle die Familiensituation (v. a. das Vorhandensein von Kindern) sowie die sozioökonomischen Ressourcen der Partner/innen (v. a. Einkommen und Bildung) spielen. Bisherige Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass im Durchschnitt die Arbeitsteilung bei Paaren im Lockdown in Österreich traditioneller geworden ist, dass sich gleichzeitig aber auch neue, weniger traditionelle Rollen herausgebildet haben. Dies trifft beispielsweise auf Paare zu, in denen Väter in Kurzarbeit im Homeoffice arbeiteten – und damit den Großteil der Kinderbetreuung übernahmen –, während die Mütter in systemrelevanten Berufen in Vollzeit außer Haus arbeiteten. Als Datenbasis dienen der österreichische Mikrozensus und das Austrian Corona Panel.

Mit dem nun vom FWF mit 190.000 Euro geförderten Forschungsprojekt kann Caroline Berghammer untersuchen, wie sich diese Erwerbsarrangements über das gesamte Jahr 2020 hinweg entwickelt haben und sich weiter entwickeln werden. Aufgrund der großen Stichproben des Mikrozensus und separat geführter Interviews mit beiden Partner/innen können auch seltenere Konstellationen mit hoher Zuverlässigkeit untersucht werden. Das Projekt liefert wissenschaftliche Daten zur Frage, wie sozioökonomische Ressourcen oder Rollenerwartungen an Mütter und Väter die Aufteilung von (un)bezahlter Arbeit beeinflussen.