Der Ausbau internationaler Forschungskooperationen sowie die Stärkung der internationalen Sichtbarkeit Österreichs als Wissenschaftsstandort bilden die wesentlichen Leitlinien für die Aktivitäten des FWF im internationalen Kontext.

Spitzenforschung beruht auf enger globaler Zusammenarbeit, für die der internationale Wettbewerb sowie internationale Kooperationen in gleichem Maße relevant sind. Neben herausragenden Forschenden und international renommierten Forschungsstätten bilden komplementäre Rahmenbedingungen nationaler Finanzierungsinstrumente eine wesentliche Grundlage zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit.

  • Als bundesweite Förderorganisation zur Finanzierung der Grundlagenforschung in Österreich ist der FWF bestrebt, durch sein Förderportfolio Forschenden in Österreich optimale Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit ihren internationalen Kolleg:innen zu ermöglichen.
  • Als wissenschaftspolitischer Akteur mit engen Beziehungen zur österreichischen Scientific Community ist der FWF bestrebt, auf internationaler Ebene seinen Beitrag zur Gestaltung des globalen Wissenschaftsraums zu leisten.
  • Auf Verfahrensebene ist der FWF bestrebt, zur Entwicklung internationaler Standards beizutragen und seine administrativen Verfahren an internationalen Erfolgsmodellen auszurichten.

In diesem Zusammenhang spielen die sich dynamisch entwickelnden, globalen Wissenschaftsräume eine wichtige Rolle; der Stellenwert Europas stellt für den FWF einen speziellen Fokus dar, nicht zuletzt um die Integration der Finanzierung von Grundlagenforschung im europäischen Forschungsraum voranzutreiben. Der FWF engagiert sich aktiv im internationalen Kontext und setzt gezielte Maßnahmen zur Unterstützung der Internationalisierung der österreichischen Wissenschaften.

Generell ist die internationale Einbindung im Rahmen von FWF-Projekten nicht allein auf spezifische internationale Programme beschränkt, sondern findet in Form individueller Kooperationen in den FWF-Programmen ihren Niederschlag. Mehr als die Hälfte aller laufenden FWF-Projekte werden mit internationaler Beteiligung durchgeführt.

Multilaterale Aktivitäten und Fördermöglichkeiten

Einen Überblick über alle aktuellen ERA-NET-Beteiligungen des FWF finden Sie im Förderportfolio

Das ERA-NET-Schema ist ein Instrument des 6. bzw. 7. Rahmenprogramms der Europäischen Kommission zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Koordinierung der Forschungsaktivitäten auf nationaler oder regionaler Ebene. Dies soll durch eine Vernetzung auf der Ebene der Förderorganisationen erreicht werden, wobei das Ziel die gegenseitige Öffnung sowie die Entwicklung und Durchführung gemeinsamer Maßnahmen ist. Der FWF sieht die Teilnahme an diesem Programm als eine Chance, an der Entwicklung von transnationalen Förderprogrammen im Verbund mit europäischen Partnerorganisationen gestaltend mitzuwirken. Dadurch wird österreichischen Forschenden die Teilnahme an internationalen Forschungsprogrammen ermöglicht.

Bilaterale Aktivitäten und Fördermöglichkeiten

Den Überblick über alle bilateralen Fördermöglichkeiten („Länderkooperationen“) finden Sie im Förderportfolio.

Ziel des FWF ist die Unterstützung nachhaltiger wissenschaftlicher Kooperationen über abgestimmte administrative Verfahren gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen zur Koordinierung der Finanzierung transnationaler Forschungsprojekte. In diesem Zusammenhang unterhält der FWF eine Reihe von Kooperationsabkommen mit internationalen Partnerorganisationen. Diese Abkommen zielen auf die gemeinsame Förderung von eng integrierten, in der Regel bilateralen Forschungsprojekten ab, bei denen sowohl auf österreichischer Seite als auch im Partnerland eine gesicherte Finanzierung erforderlich ist. Im Zentrum steht dabei eine internationale Arbeitsteilung bei der alle Forschungspartner von den jeweiligen komplementären Expertisen profitieren. Der FWF strebt in diesem Zusammenhang im Sinne des Bottom-up-Ansatzes möglichst breite bzw. themenoffene Ausschreibungen an, die großen Teilen der österreichischen Scientific Community eine Beteiligung ermöglichen.

Mehr Zusammenarbeit in Europa: Science Europe

2011 wurde die Dachorganisation der europäischen Forschungsförder- und Forschungsträgerorganisationen, Science Europe, gegründet. Aktuell arbeiten 47 Mitgliedsorganisationen aus 27 Ländern im Rahmen von Science Europe zusammen und tragen dadurch zur Schaffung des Europäischen Forschungsraums (ERA – European Research Area) bei.

Science Europe verfügt über ein eigenes Büro in Brüssel und erfüllt somit eine wichtige Voraussetzung, um laufende Kontakte zur Europäischen Kommission sowie anderen europäischen Akteuren zu pflegen.

Zentral für die Arbeit von Science Europe ist die Kooperation in mehreren Working Groups, in denen Expert:innen der Mitgliedsorganisationen gemeinsam Erfolgsmodelle zu verschiedenen wissenschaftspolitischen Themenbereichen diskutieren und entwickeln. Zu diesen Themen zählen etwa die Förderung von Open Access, die Entwicklung von idealen Rahmenbedingungen für die internationale Kooperation von Forschenden sowie der Austausch zu Fragen der wissenschaftlichen Integrität oder der Berücksichtigung von Gender- und Diversitätsaspekten. Darüber hinaus verfolgt Science Europe die Entwicklung der forschungspolitischen Rahmenbedingungen sowie der Förderaktivitäten auf EU-Ebene und entwickelt gemeinsame Positionen zu diesen und anderen relevanten Themen.

Der FWF ist von Beginn an aktives Mitglied bei Science Europe und ist in allen Arbeitsgruppen, die den Arbeitsbereich des FWF betreffen, durch Expert:innen vertreten.

Mehr Zusammenarbeit auf globaler Ebene: Global Research Council

Der Global Research Council (GRC) ist ein freiwilliger Zusammenschluss der Präsident:innen und Vorsitzenden von Forschungs- und Forschungsförderorganisationen aus der ganzen Welt. Die Gruppe repräsentiert die Mehrheit der öffentlichen, nicht direkt von Regierungen getragenen Forschung und Forschungsförderung und will die internationale Kooperation in der Forschung und zwischen Forschungsförderorganisationen stärken. Durch regelmäßige vorbereitende Konferenzen in den verschiedenen Weltregionen und sein Jahrestreffen bietet der GRC ein Forum, um aktuelle Fragen, die sich durch die Globalisierung und die Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung sowie deren Förderung ergeben, zu diskutieren und die Ergebnisse in gemeinsame Empfehlungen einfließen zu lassen.

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